Vor Kurzem hat Stephanie Góngora aus Austin, Texas (@casa_colibri) auf Instagram ein Video von sich veröffentlicht, dass für gehörig Wirbel im Internet sorgte. Warum? Weil sie Yoga machte. In weißen Klamotten. Ohne Tampon oder anderen Produkten. Während ihrer Tage. Der größte Alptraum einer jeden Frau im Alltag. Ja. Aber ein riesen Statement im Internet! Warum sie das gemacht hat? Um gegen die Stigmatisierung der Menstruation aufzustehen! Sie schrieb zu dem Video:
I am a woman, therefore, I bleed. It’s messy, it’s painful, it’s terrible, & it’s beautiful. And yet, you wouldn’t know. Because I hide it.
Blut und Öffentlichkeit
Und wo sie recht hat, hat sie recht. Man sieht die Menstruation so gut wie nie als Außenstehender. Wir Frauen* wurden dazu erzogen, bloß niemals irgendwo irgendwas durchscheinen lassen, was unsere Umwelt auch nur im Geringsten auf die Idee bringen könnte, dass wir Blut zwischen unseren Beinen haben könnten. Wie könnte man das Tabu, die Heimlichtuerei, die Scham, die Stigmatisierungen besser durchbrechen, als das Unsichtbare mal sichtbar zu machen? Ich rufe jetzt nicht dazu auf, dass alle menstruierende Frauen dieser Welt mit weißer Hose und ohne irgendeinen „Auslaufschutz“ auf die Straße gehen und die Bürgersteige voll bluten sollen. Auch wenn ich nichts dagegen hätte, wenn die einen oder anderen sich dazu berufen fühlen sollten. Mir geht es um den Grundsatz bei der Ganzen Sachen. Das „In-die-Öffentlichkeit-Bringen“, das dazu führt, dass man endlich mal drüber redet. Klar, für viele ist das Video sehr schockierend, ein nie zuvor gekannter Anblick, aber deswegen umso wichtiger, dass sich konstruktive Diskussionen rund um die Tabuisierung und Stigmatisierung der Menstruation entwickeln und die Menschen sich einfach grundlegend mit dem Thema auseinandersetzen. Dass die breite Masse der Gesellschaft auf dieses Thema gestoßen wird, auch wenn es für viele im ersten Moment unangenehm ist. Aber wer sich nicht mit den (vermeintlich) unangenehmen Dingen des Lebens auseinandersetzt, der wird sich nie weiterentwickeln. Wenn sich eine Gesellschaft nicht mit den ihr unangenehmen Dingen auseinandersetzt, wird sie sich auch nicht weiterentwickeln. Stillstand ist Tod, ist meine Devise.
Ich wünsche mir eine Gesellschaft, in der es kein Problem mehr ist, wenn man irgendwo mal einen Blutfleck sieht. Eine Gesellschaft, in der sich keiner mehr darum schert, ob eine Yogi Blut zwischen ihren Beinen hat, während sie diese Übungen macht. Eine Gesellschaft, wo alle einfach eine tiefe Grundentspanntheit gegenüber dem Thema Menstruation haben und sich nicht mehr über alle möglichen Dinge aufregen. Eine Gesellschaft, in der das Blut zwischen unseren Beinen, die normalste Sache der Welt ist.
Chillt mal, ich menstruiere nur.
Wie findet ihr das Video von ihr? Wie steht ihr zu Blut in der Öffentlichkeit? Schreibt mir eure Meinungen in die Kommentare!
*Transgender Menschen sollen sich bitte an dieser Stelle nicht ausgeschlossen fühlen! <3
XOXO
Eure Menstruationsbeauftragte
<3
Hallo liebe Menstruationsbeauftragte,
Danke für den Hinweis auf das Video. Ich finde auch, es ist eine gute Aktion um darauf aufmerksam zu machen wie stigmatisiert das Thema Menstruation ist. Mich stört allerdings echt, dass der Text mit einen Hinweis auf eine Marke für organische Tampons hinausläuft und ganz schön werbisch ist..
Liebeste Grüße
Pauli
Hallo Paula!
Ich kann dich voll verstehen. Ich finde es auch nicht soooo toll, aber ich sehe es doch eher entspannt. Zum einen ist es sehr weit verbreitet heute, dass Blogger, Instagrammer & Co. Werbung für Marken machen und zum anderen wirbt sie für Tampons, die organisch sind, was ich absolut unterstütze und die an hilfsbedürftige Frauen und Mädchen spenden, was ich noch mehr unterstütze. Deshalb fällt es mir an der Stelle leichter, darüber hinweg zu sehen. 😉 Klar hätte sie das eleganter verpacken können. Aber an sich sehe ich das nur als ein Detail am Rand, das unwichtig ist gegenüber dem, worum es hier wirklich geht!
Make Periods Great Again! 😀
Liebe Grüße
Die Menstruationsbeauftragte
<3